Ein paar Tage mehr sind vergangen.
Die Hitze hat mir doch sehr zu schaffen gemacht und ich habe mich mehr den Recherchen gewidmet als am Fahrzeug selbst zu arbeiten. Da nun das Wetter heute besser war, habe ich einiges auf mich genommen und viel an der Zoe gearbeitet. Zwischenzeitlich war die Zoe fahrbar zusammengebaut um ein Test durchzuführen (habe den Bremspedalwegsensor getauscht am BKV als auch noch einigemale entlüftet), aber leider kein Erfolg.
Also in den Sauren Apfel beissen und die Kiste zerlegen. Natürlich nur das Bremssystem. An die ABS Blöcke zu kommen ist eine echte Sauerei (Bremsflüssigkeit) und fingerbrecherei. Ich würde die Arbeit ohne Hebebühne keinem empfehlen. Ich konnte immerhin den Wagen heben und senken wie ich es brauchte. Mein Ziel war es die Bauteile aus dem Fahrzeug zu bekommen ohne die Achse, Lenkgetriebe oder gar den Elektromotor lösen zu müssen bzw. herauszubauen. Hat aber ganz gut geklappt.
Der erste Block ist ausgebaut. Es ist der untere der beiden. Ich denke dieser ist für das Entkoppelte Bremssystem gedacht um das Signal vom Bremspedalwegsensor in eine unterstütze Bremskraft umzuwandeln welche dann durch den eigentlichen ABS Block zu den Rädern weiter verläuft.
Um auf den Punkt zu kommen: Ich denke das ich den Fehler zu 90% gefunden habe. Aber da ich noch den oberen ABS Block ausbauen und kontrollieren möchte (da dort die hässlichen Geräusche herkommen), als auch noch alles wieder erstmal einbauen sowie entlüften muss, bin ich mir erstmal nur zu 90% sicher. Ich habe auch Sicherheitshalber einen gebrauchten Ersatz bestellt um alles mal gegenzuchecken und das Bauteil auf Reserve zu haben. Morgen werde ich aufjedenfall alles mal wieder zusammenbauen und testen. Ob das Problem nun behoben oder zumindest die Ursache gefunden ist, steht noch mit großer Hoffnung in den Renault Sternen.
Mein vermutlich gefundener Fehler ist das der Elektromotor der Hydraulikpumpe klemmt. Habe ihn ohne das Steuergerät mit 12-14V (Batterielader) bestromt und es hat nur leise vor sich hingebrummt. Ich habe das Gehäuse des Elektromotors dann demontiert und versucht diesen per Hand zu drehen. Es lies sich nur mit starkem Kraftaufwand drehen. Ich habe den Motor dann mit einem weißen Edding markiert, das Gehäuse aufgesetzt und nochmal bestromt um zu schauen ob sich die Position verändert hat. Aber nein sie blieb bis auf 5mm abweichung unverändert.
Ich habe dann mit der Hand kräftig hin und her gedreht und die Kohlen beobachtet. Dabei ist mir aufgefallen das ein dünnes flaches kohlestück verklemmt ist. Ich habe es herausgezogen und Motor sowie gehäuse mit Druckluft einmal durchgepustet. Nun lässt sich der Motor spielend leicht per Hand drehen. Ich habe dann das Gehäuse aufgesetzt und nochmal strom drauf gegeben. Nun siehe da, der Motor der Pumpeinheit läuft nun. Ich habe noch etwas sorge das es nur von kurzer dauer ist, aber ich möchte es testen.
Ich muss auch sagen ich bin sehr enttäuscht von Renault was Ersatzteile betrifft. Online von Namhaften oder auch 0815 Drittanbietern etwas zu finden, keine Chance. Gebrauchte Teile kosten meist um 150-300€ oder Generalüberholte um 700€ . Also wenn ich nicht selbst Dinge reparieren könnte, wäre ich wohl zwingend an ein Renault Autohaus gebunden und würde mehr Geld ausgeben müssen für Reparaturen (Ersatzteile wie auch Arbeitszeitkosten), sodass ich schnell über den Wert des Wagens mit links kommen würde. Echt Schade. Das ist auch kein Einzelfall was Ersatzteile betrifft. Egal was ich geschaut habe was etwas spezifischer für ein E Auto ist, kostet gleich mal eine Stange Geld. Selbst gebraucht und mit hohem wieder Ausfall Risiko verbunden, bezahlt man sich echt dämlich.
Alles was ich bisher bestellt habe musste ich aus dem Ausland kommen lassen, da es selbst mit Versandkosten und Steuern wesentlich Billiger war als in Deutschland etwas zu kaufen.
Aber gut. Genug gejammert.
Ich halte Euch auf dem laufenden.
Sollte die Reparatur gelungen sein, werde ich schauen das ich eine Bebilderte Anleitung hochlade.
Beste Grüße Kevin