Beiträge von wohliks

    Die Hausinstallation wurde bei unserer Kernsanierung komplett neu verlegt, also wirklich alles neu, jedes Kabel, jede Steckdose, einfach alles.

    Dass 2017 alles neu gemacht wurde, heißt nicht unbedingt, dass es frei von Fehlern ist: Für die Last beim Laden gibt es im Haushalts-Alltag nichts Vergleichbares, es kann gut sein, dass erst diese hohe Last einen Installationsfehler (lose Klemme) oder einen über die Zeit entwickelten Fehler ("schlecht gewordene" Verbindungsstelle) zum Vorschein bringt.


    Daher würde ich die Verteilung - insbesondere den Strompfad zur Wallbox/Ladesteckdose - gründlich prüfen, um den Fehler zu lokalisieren. Unabhängig davon würde ich - wenn machbar - dem Ladepunkt eine von der übrigen Hausinstallation unabhängige Zuführung mit eigener Absicherung (LSS/ RCD) spendieren.

    Wie ich weiter oben schrieb: Darüber wird trefflich gestritten und jeder Elektrofachmensch hat eine eigene Meinung dazu - oft wird auch argumentiert, in Altanlagen sei eine Um-/Nachrüstung nicht zwingend.


    Aber so steht es geschrieben - den hier angesprochenen "vorbeugenden Brandschutz" mittels eines RCD hatte ich in der Form auch nicht auf dem Schirm - ich hätte wohl auch einfach einen dreipoligen LSS (Leitungsschutzschalter - "Sicherungsautomat") gesetzt. Das Thema Brandschutz gewinnt zunehmend an Bedeutung, weil heute wohl ziemlich häufig Brände von defekten Elektrogeräten ausgelöst werden und mein Elektrofachmann gehört zu den RCD-Befürwortern.


    Nachtrag: Bei Dir ist das dann wohl ein einfacher 16 Ampere LSS (so, wie ich's auch gemacht hätte, bis mein Elektromann mir das erklärt hat). Es gibt auch kombinierte LSS-RCD, die beide Funktionen in einem Gehäuse zusammenfassen - die sind relativ teuer, können aber nützlich sein, wenn man in der Verteilung nicht mehr genug Platz hat.


    Noch ein Nachtrag: Das Ganze hängt ja auch von der jeweiligen Situation ab - wenn die Wallbox nahe der Verteilung hängt, ist das ja weniger problematisch, als wenn eine laaange Leitung zum Ladepunkt verlegt werden muss, die schon aufgrund ihres Verlegewegs größerem Beschädigungsrisiko ausgesetzt ist.

    Aus der DIN VDE 0100-722: "Zum vorbeugenden Brandschutz müssen selektive Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom nicht größer als 300 mA am Anfang des zu schützenden Stromkreises errichtet werden. Verfügt eine Wallbox bereits über integrierte Schutzorgane, muss der Brandschutz je nach Wallboxtyp durch einen selektiven Fehlerstromschutzschalter vom Typ A oder Typ B realisiert werden."


    Mit anderen Worten: Der FI "am Anfang des Stromkreises" (also in der Haupt-/Unterverteilung) dient dem vorbeugenden Brandschutz, der FI in der Wallbox dient dem Personenschutz. Das Thema "Selektivität" wird dabei übrigens oft nicht beachtet...

    Also, ein Zweiter davor, im Haus, wäre unsinnig, m.E. sogar nicht gemäß VDE (Zwei AC Fi hintereinander)

    Hm, darüber lässt sich trefflich streiten:


    Da die FI-Funktion in der Wallbox (oder auch in meinem JuiceBooster) in der Regel als Software ausgeführt ist, gehen die Meinungen darüber auseinander, ob ein "echter" FI vor der Wallbox nicht doch als sinnvoll, wenn nicht gar als vorgeschrieben anzusehen sei - schaden kann er jedenfalls nicht. Dabei reicht ein Typ A (ist kostengünstiger), wenn der DC-sensitive FI in der Wallbox integriert ist.


    Im Falle meiner Konfiguration mit dem JuiceBooster und CEE16 ist er sogar zwingend, weil für die CEE-Dose Pflicht.


    Aber auf jeden Fall: Wenn, dann ein eigener FI für den Ladestromkreis - damit das Ganze bestmöglich von der übrigen Hausinstallation entkoppelt ist.

    Jetzt bin ich kein Elektriker, wenn ich für die jeweiligen Stromkreise im Haus, zum Beispiel HWR, Bad, Küche die Sicherungen rausnehme, könnte ich dann so in Richtung ausschussprinzip verfahren?

    Nein, wird es vermutlich nicht: Wenn einer der genannten Stromkreise dafür verantwortlich wäre, würde der FI bei allen möglichen Gelegenheiten auslösen und nicht nur dann, wenn ein Ladevorgang startet. So, wie Du das beschrieben hast, sollte der Fehler im Stromweg zur Wallbox/Ladesteckdose zu suchen sein.


    Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:

    Am besten legt man zum Ladepunkt einen extra Stromkreis, der nicht über den FI der Hausinstallation läuft, also LSS und FI speziell nur für die Wallbox/Ladesteckdose - ohne irgendwelche Abzweige oder andere Verbraucher. Wenn dann der FI auslöst, steht man zum Ersten nicht komplett im Dunklen und hat es zum Zweiten viel leichter, innerhalb dieses eigenen Stromkreises den Fehler zu lokalisieren.


    Ansonsten bin ich bei Heiko: Schon eine nicht ordentlich festgezogene Klemme kann Probleme wie Deins verursachen - aus meiner Sicht ist da eine systematische Kontrolle aller Verbindungen in der Haupt-/Unterverteilung angesagt.

    Kleine Ergänzung zu meinen von "horst" verlinkten Ausführungen: Generell ist es eine gute Idee, dem Ladepunkt einen eigenen Stromkreis mit eigenem FI-Schalter zu gönnen, damit ein Fehler beim Laden nicht das ganze Haus abschaltet.


    Der FI-Schalter Typ B wird meiner Ansicht nach das Problem nicht lösen, denn er ist ja nur zusätzlich gleichstrom-sensitiv, das Auslöseverhalten bei Fehler-Wechselströmen ist dasselbe wie bei Typ A. Ausserdem ist eine FI-Schalter-Funktion vom Typ B vermutlich schon in der Wallbox integriert. Sinnvoller erscheint mir die Ursachenforschung: Irgendwo muss ja ein Fehlerstrom sein, der den FI-Schalter auslösen lässt - diesen gilt es zu finden.

    Folgender Versuchsablauf, soeben durchgeführt: App gestartet, auf "Klimatisierung" und zurück, damit der "Kreislauf" stoppt, dann A/C-Button gedrückt. Sofort kommt die 1. Push-Nachricht "...wird ans Fahrzeug gesendet", kurz danach die 2. Nachricht "...wurde ans Fahrzeug geschickt". In der Garage: Vorklimatisierung läuft.


    Das Ganze ohne ein aktives Klimatisierungs-Timerprogramm...


    Nach ca. 6 Minuten Meldung in der App "Klimatisierung abgeschlossen" (in der letzten Zeile, grün hinterlegt - keine Push-Nachricht). Garage: Zoe ist wieder still.