Wenn das so ein einfaches Geschäft mit dem Ladesäulenstrom wäre, müßten die Ladesäulen ja wie Pilze aus dem Boden schießen. Jeder Unternehmer würde sich mindestens eine davon auf den Parkplatz stellen. Macht aber kaum jemand. Jedenfalls ist die Zahl der Ladesäulen hier im Umfeld seit einem halben Jahr unverändert.
Ich sehe da zwei Sachen, die das im Moment unattraktiv machen. Zum einen stagnieren die Zulassungen für E-Autos. Wenn alles gut geht, werden 2022 die Zulassungszahlen von 2021 gerade so erreicht. Dagegen spricht, dass es im Moment kaum E-Autos zu kaufen gibt. Wer eins bestellt hat, spürt das direkt. Zum anderen sind im ersten Halbjahr 2022 die Strompreise gestiegen und steigen weiter. Bei meiner Ladekarte ist aber Endpreis nach wie vor gleich. Zu Hause kostete mich der Ladestrom pro kWh, wenn ich ihn kaufe, 0,31 EUR unterwegs (AC) 0,42 EUR. Ist zwar ein Unterschied, aber eine Alternative habe ich unterwegs einfach nicht. Deshalb wird der Preis, der verlangt wird, eben gezahlt.
Man kann sich das aber auch schön rechnen, denn das sind an die 6,20 EUR zu Hause bzw. 8,40 EUR unterwegs auf 100km. Wenn ich mit meinem Diesel fahre, zahle ich an der Tankstelle ca. 11 EUR auf 100 km mit minütlich schwankenden Preisen. Eine Alternative zu Hause zu einem günstigeren Festpreis zu tanken, habe ich da gar nicht.
Klar ist billiger für den Endkunden immer billiger und wenn die kWh nur 0,20 EUR kostete, würde ich mich auch nicht beschweren. Aktuell mit all den wirtschaftlichen Schwierigkeiten, würde ich mich eher wundern, wenn die Preise für Ladestrom wie für Energie merklich sinken.
Dirk