Beiträge von Twiker

    Weil die ursprüngliche Frage das Balancing betraf, vielleicht etwas Grundsätzliches dazu:


    LiON Batterien werden zunächst mit "maximaler" Stromstärke geladen. "Maximal" im Sinne des Minimums zwischen Fahrzeuganforderung und der Bereitstellung durch die Ladestation. Wenn die Zoe also zB 22 kW will, die Ladestation nur 11 kW kann, dann 11 kW. Oder zB 1380 W, wenn der ICCB auf 8A eingestellt ist.


    Dieses so genannte I-Loading wird beendet, sobald eine Zelle die definierte Ladeschlussspannung erreicht hat.


    Nun beginnt das so genannte U-Loading (oder auch Balancing genannt), dh die Stromstärke wird schrittweise immer weiter so reduziert, dass die Zellen unterhalb der Ladeschlussspannung bleiben.


    Je nach definierter Untergrenze der Stromstärke dauert es also länger oder kürzer. Eine kurze Dauer des Balancing ist also kein Qualitätsmerkmal, eher im Gegenteil.


    Manche Fahrzeuge haben auch eine scheinbar kurze Balancingzeit, gleichen aber nach Ladebeendigung im Ruhezustand noch stundenlang die Zellen mit geringen Stromstärken aus (zB Mercedes). Die Zoe macht dieses U-Loading nur am Stecker mit laufendem Ladevorgang. Das ist grundsätzlich sehr gut und auch einfach. Daran sollte man sich also nicht stören.


    Und noch etwas: Manche Ladestationen haben höhere Untergrenzen für die Stromstärke als die Zoe. Dann dauert das Balancing scheinbar kurz, ist aber im Sinne der Zoe noch nicht beendet.


    Viele ICCB können auch nur die eingestellte Stromstärke, beenden also das Balancing, sobald die Zoe eine geringere Stromstärke anfordert. Auch hier wird also das Balancing vorzeitig im Sinne der Zoe beendet.

    Den Druck schafft der Verdichter auch noch mit viel zu wenig Kältemittel. Aber die geringe Gasmenge verdampft dann gleich am Anfang des Verdampfers, so dass kaum bis keine Wärme/Kälte mehr erzeugt werden kann.


    Im anderen Thread wurde von Tom Highflyer geschrieben, dass die Zoe den Verdichter bei zu wenig Kältemittel auch ganz abschaltet. Das könnte zu Deiner Beobachtung passen. Dann könnte aber nach der kurzen Zeit seit der Befüllung nun auch eine Undichtigkeit vorliegen. Du weißt ja nicht, ob der Verlust vielleicht erst kurz vor der Befüllung letzten Sommer bereits zunahm.


    Ich hoffe wirklich, dass die Hersteller es bald schaffen eine Warnanzeige bei Kältemittelmangel über eine Logik zu entwickeln, und dass dies dann Standard für alle Wärmepumpen wird.

    RZ110 hat's schon geschrieben.


    Sollte seit 2017 kein Klima-WP-service gemacht worden sein, dann wäre fehlendes Kältemittel naheliegend. Ist bei der Wartung nicht mehr Standard - warum auch immer.


    Die Zoe hat 1000g. Bei uns fehlten nach 4 Jahren 200g, also rund 50g pro Jahr. Der Meister meinte aber, dass je nach Betriebsweise (und 100k in sieben Jahren ist nicht wenig) auch 100g pro Jahr verloren gehen können, auch ohne Undichtigkeit.


    Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine mich zu erinnern, dass er sagte, die Heizleistung ginge bei unter 50% verloren, Klima im Sommer ginge auch noch etwas unter 50% Füllstand.

    Danke Tom Highflyer,


    das ist zumindest eine gute Nachricht.


    Je weniger Kältemittel desto schneller und häufiger vereist halt der Verdampfer, weil ja ein immer geringerer Teil davon noch zum Verdampfen benötigt bzw genutzt wird. Ebenso muss der Scrollverdichter immer häufiger starten um den Druck wieder aufzubauen, der sich mit abnehmender Kältemittelmenge immer schneller wieder abbaut. Dieses Takten und enteisen ist auf jeden Fall eine Belastung der Komponenten. Umso besser wenn das nicht zum Tod des Verdichters führt.


    Vielleicht aber über längere Zeit?


    Beim Kauf eines Gebrauchtfahrzeugs mit nicht funktionierender Heizung/Wärmepumpe weiß man jedenfalls nicht, wie lange diese schon defekt ist bzw ob das vielleicht ein Grund für den Verkauf war.


    Ich kenne das Problem tatsächlich nicht von unserer Zoe, sondern nur von der Klimaanlage unseres eSmart. Da hatte ich im Herbst die mangelnde Kühlleistung festgestellt. Die Heizung im Winter funktioniert dort noch rein elektrisch, also keine Wärmepumpe zum kühlen und wärmen wie bei der Zoe, so dass ich die Klimaanlage erst mit dem Service dann im Frühjahr erledigen lassen habe.


    Dann der Schock beim Service, dass Späne im Kühlsystem waren und der Verdichter getauscht werden musste. Da wurde mir erklärt, dass die Klimaanlage auch im Winter automatisch zur Kühlung beim schnellen Laden aktiviert wird. Der Meister erklärte mir, dass der Defekt möglicherweise nur aufgetreten sei, weil ich ein halbes Jahr so gefahren bin. Und da hatte ich auch gefragt, warum es dann keine Warnanzeige gäbe, was mir mit dem dazu notwendigen Absaugen und Auswiegen erklärt wurde.


    Seither bin ich jedenfalls diesbezüglich vorsichtig, vielleicht bei der Zoe auch übervorsichtig.🥴

    OK, wenn's der Meister sagt, dann muss es wohl stimmen.


    Schade, dass die Zoe den fehlenden Kältemittelstand dann dem Fahrer nicht anzeigt. Wie übrigens auch bei allen anderen Fahrzeugen mit Wärmepumpe. Es wird erklärt, dass die Kältemittelmenge erst durch absaugen und auswiegen des abgesaugten Gases ermittelt werden kann. Daher gibt es keine Warnanzeige im Betrieb.


    Der Druck kann auch noch bei großer Fehlmenge erzeugt werden, aber der Verdampfer wird dann nicht mehr vollständig durchflossen, weil die geringe Gasmenge immer weiter zum Anfang des Verdampfers hin schon wieder verdampft. Das ist dann an der zunehmend schwächer werdender Wärmeleistung feststellbar. Im Sommer funktioniert die Kühlleistung noch etwas länger, also auch noch mit mehr Kältemittelverlust.


    Lasse mich gerne von besseren Informationen überzeugen.

    Ohne Überprüfung Wärmepumpe bzw des Kältemittelstandes würde ich mit der Zoe keinen Meter mehr fahren. Die Wärmepumpe kann sich auch beim Laden aktivieren, daher auch hier Vorsicht.


    Ohne bzw mit zu wenig Kältemittel in der Wärmepumpe droht ein kapitaler Schaden wenn der Scrollverdichter dadurch frisst und Späne im Heiz-/Kühlsystem verteilt. Das können 3000-5000 Euro werden.


    Das Auffüllen und Reinigen des Kältemittels kostet dagegen je nach Fehlmenge maximal etwa 300 Euro. Bei der Reinigung kann festgestellt werden, ob schon Späne im System sind. Dann ist mindestens ein Verdichter und eine aufwändige Reinigung erforderlich.

    Einen Ausfall der HV-BATTERIE und auch eine Degradierung unter 80% halte ich aufgrund meiner Erfahrung mit älteren Batterien innerhalb von 10 Jahren für sehr unwahrscheinlich.


    Die erste LiMnCo-Batterie meines TWIKE wird jetzt 17 Jahre bei rund 200.000 km.

    Die gleiche Zellchemie im Smart wird 13 Jahre bei 130.000 km.


    Am Smart ist für mich eigentlich gar keine Degradierung feststellbar und die letzte Messung gab auch noch mehr als 90% SOH.


    Allerdings halte ich von den SOH Messungen auch nicht viel. Beim 17 jährigen TWIKE ist die Reichweite im Sommer zB fast neuwertig. Bei sehr kalter Batterie im Frostbereich sind es dagegen eher nur noch 75%. Auch beim SMART würde ich nur bei wirklich sehr kalten Phasen die gemessene Degradierung auf 90% bestätigen. Bei Temperaturen über 10 Grad erkenne ich zumindest keine Reduzierung der Reichweite.


    Soll heißen: Die Degradierung spürt man stärker wenn es sehr kalt ist. Da kann man meckern oder, und so mache ich es, sich darauf einstellen und sich damit arrangieren.


    Zur LiFePo Alterung habe leider noch keine Langzeiterfahrung.


    Nur ganz wenige TWIKE-Fahrer haben unter 10-15 Jahren Probleme mit der HV-BATTERIE bekommen. Das waren typischerweise diejenigen, die auch gelegentlich komplett leer stehen geblieben sind und öfter die letzten Meter schieben mussten, also keine Rücksicht auf Batterie und Reichweite genommen haben.


    Die ersten ZOE werden nun auch über 10 Jahre. Man hört auch dort sehr wenig über Ausfälle und starke Degradierung.


    Wärmepumpen (bzw Klimaanlagen auch bei allen Verbrennern) sind ebenso wie Steuergeräte und beanspruchte Mechanik die wahren Problembären.

    Seit einigen Jahren keine mehr.

    Seither sind wir mit dem Ganzjahresreifen Michelin Cross Climate vollkommen zufrieden unterwegs. Auch die Laufleistung ist vorne mit 40.000 km und hinten mit 50-60.000 km für uns ein Argument für die Ganzjahresreifen. Dadurch werden die nicht mehr zu alt. Vorher hatten wir immer wieder nur altershalber die Sommer- oder Winterreifen ausgetauscht.


    Bei sehr hoher Laufleistung pro Jahr, würden wir aber wieder auf Michelin Sommer-/Winterreifen wechseln.

    Einen ICCB (Ladeziegel) mit Bildschirm kenne ich leider nicht. Mir reichen die LEDs, die die Funktion und die eingestellte Ladestärke anzeigen.


    Aber vielleicht noch ein Tipp, den andere prinzipiell hier auch schon angesprochen haben, aber mit anderen Worten:


    Du hast zwar geschrieben, dass ihr das Ladegerät erfolgreich mit anderen Elektrofahrzeugen getestet habt. Es stellt sich die Frage: An der gleichen Steckdose oder an einer anderen Steckdose?


    Aber auch wenn es an derselben Steckdose mit einem anderen Fahrzeug funktioniert, dann ist folgender einfache Test hilfreich: Messe mit einem Multimeter den Widerstand zwischen Null und Erde. Dieser darf im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen bei der Zoe nur sehr klein sein.


    Das von mir empfohlene Ladegerät funktioniert zwar mit der Zoe auch bei höheren Null/Erd-Widerständen, aber wenn der viel zu hoch ist, dann sollte das von einem Elektriker sicherheitshalber geprüft und möglichst beseitigt werden.


    Und um noch die Frage zu beantworten: Mit dem von mir empfohlenen Ladegerät kann die Zoe beliebig mit 6-16A geladen werden. Es funktioniert damit jede Ladestärke.


    Das Ganze steht auch schon in anderen Threads ähnlich.