Korrosion Fahrwerk

  • Hallo,


    wir wollen uns einen gebrauchten ZOE zulegen. Wir hatten uns die Tage einen Bj 2021 angeschaut und die Stahlfelgen waren schon gerostet. Auf einem Foto war wohl auch Korrosion am Fahrwerk (Federbein vorne) zu sehen.

    Haben wir eine Aussenreiser gesehen oder ist das beim ZOE so.

    Viele Grüße

    Martin

  • Die Zoe ist nicht besonders rostanfällig. Wie bei allen Fahrzeugen in der Familie kontrolliere ich das einmal im Jahr im Frühjahr.


    Auch ohne Reifenwechsel (Ganzjahresreifen) montiere ich die Reifen ab, kontrolliere das Profil und entferne dabei alle Steine (und habe fast jedes Jahr an irgendeinem Reifen auch Nägel bzw Metallspitzen gefunden und entfernt). Dann behandle ich mit abmontiertem Reifen alle Roststellen mit Rost-Stopp (zB von Nigrin). Da sehe ich wesentlich Rostigeres als die Zoe.


    So wurden bei uns alle Fahrzeuge hinsichtlich TÜV und Rost mindestens 20 Jahre alt - und der TÜV attestiert immer einen sehr gut gepflegten Zustand, weil sie die Fahrzeugtypen im Laufe der Jahre auch anders kennen.


    Sollte die betreffende Zoe nach vier Jahren schon ungepflegt viel Rost angesetzt haben, so kann das auf diese Weise noch problemlos gestoppt werden. Aber am Preis kann man dadurch vielleicht verhandeln.


    Teurer sind aber rostige Bremsscheiben insbesondere hinten. Das ist schnell, also oft schon nach 1-2 Jahren ohne Pflege (Bremsen) irreversibel und kostet dann rund 600-700 Euro für neue Scheiben und Beläge.

  • Ab und an gebe ich meinem ZOE-Stadtkind auch Auslauf auf der Autobahn. Wegen der Problematik mit den Scheibenbremsen der Hinterachse fahre ich dann auf "D", also ohne Rekuperation, und gehe dann (wo es geht und ohnehin ansteht) ordentlich "in die Eisen". Im normalen Stadtverkehr würde das konventionele Bremsen die HA-Bremsen nicht wirklich fordern, wohl kaum Korosion abschleifen.
    Ich bin ja erst zwei Monate mit meiner nun Dreijährigen unterwegs, werde aber die HA-Scheiben im Blick behalten.
    Eigentlich ist es eine Frechheit von Renault, die Phase 2 mit Scheiben auf der HA ausgerüstet zu haben: damit haben sie eine sichere Einahmequelle für die Werkstäten geschaffen, zumal Bremsscheiben und Radnabe wohl eine Einheit sind und nur zusammen getauscht werden können

  • Grundsätzlich hast Du Recht, die Ph2 bräuchte weder wegen Gewicht noch Leistung an der Hinterachse Scheibenbremsen.

    Bei zwei Punkten muss ich widersprechen: die Scheiben können genauso einfach gewechselt werden wie bei allen mir bekannten Fahrzeugen und bilden keine Einheit mit der Nabe. Außerdem lässt sich die hintere Bremse sehr einfach "freibremsen": einfach während der Fahrt den Schalter für die Feststellbremse nach oben ziehen. Der Antrieb schaltet automatisch in N und die hintere Bremse wird stufenweise betätigt. Vor dem Blockieren lässt man einfach den Schalter los, der Antrieb geht von selbst in den Fahrmodus. Nachfolgenden Verkehr beachten!

    Wenn man über Vergleichsnummern sucht, dann findet man auch Aftermarket-Ersatzteile, die günstiger und qualitativ hochwertiger sind als das Original. Ich habe z. B. Meyle PD-Scheiben und keramische Jurid-Beläge montiert und praktisch keine Korrosions-Probleme mehr.

    She: Zoe R135 Z.E.50 Ph2 Intens 11/2021 Winter CCS

    Me: MéganE E-Tech Evolution ER 12/2022 City & Adv. Driving Paket GJR

  • Hallo KaMaKi,

    hab vielen Dank für deine Richtigstelung, da war ich falsch informiert.
    Und das mit den Meyle PD-Scheiben und keramischen Jurid-Belägen werde ich mal im Hinterkopf behalten.
    Gruß aus Braunschweig

  • Im Grunde sind die Scheiben der Zoe auch nicht anfälliger als andere mir bekannte Fahrzeuge. Und die Kosten dafür sind auch nicht höher. Dumm ist nur, wenn neue Scheiben einfach nach sehr kurzer Zeit, wenig benutzt, schon fällig werden.


    Die hinteren Scheiben unserer A-Klasse mussten wir zB vor 20 Jahren auch beim ersten TÜV nach 15.000 km bereits wechseln. Und den Smart habe ich vor gut 10 Jahren mal drei Wochen umständehalber im Sommer bei viel Regen im Freien stehen lassen müssen. Danach waren die vorderen Beläge an den Scheiben fest und neue Scheiben und Beläge waren nach weniger als drei Jahren schon fällig.


    Prinzipiell reicht es, jedes Auto mit Scheiben, möglichst im Trockenen stehen zu lassen (also zB Garage oder Carport). Und wenn das nicht möglich ist oder auch nach einer Fahrt im Nassen nicht längere Zeit unbenutzt weiter rosten zu lassen. Dann halten die Scheiben an einem E-Fahrzeug auch 6, 8 oder mehr Jahre. Die zweiten Scheiben unseres eSmarts glänzen nach mehr als 10 Jahren immer noch wie neu mit mindestens 80% Belagstärke. Ebenso sind die zweiten hinteren Scheiben der Zoe nach gut zwei Jahren wie neu.


    Hier im Thread geht es aber um eine gebrauchte Zoe. Und da kann man eben einen solchen Schaden unverschuldet erben. Unsere Zoe haben wir zB 2-jährig mit bereits erheblich rostigen Scheiben hinten gekauft. Das blieb auch mit allen hier schon genannten Tricks irreversibel, so dass wir diese vor dem ersten TÜV erneuert haben.


    Sollte die anvisierte Zoe von MartinSK nach vier Jahren noch die ersten (rostigen) Scheiben hinten haben, dann sind halt beim nächsten TÜV neue fällig. Ist ein sicherheitsrelevantes Verschleißteil. Wer sicher Auto fahren will muss das investieren. Da gibt es keine faulen Kompromisse.


    Und noch ergänzt: Unser TWIKE fährt nach 18 Jahren und rund 200.000 km immer noch mit der ersten Scheibe vorne, die wie neu glänzt. Die hinteren Trommelbremsen habe ich dagegen schon etliche Male neu belegt. Kommt also immer darauf an, wie man darauf achtet. 😉

  • fahre ich dann auf "D", also ohne Rekuperation

    Das ist etwas anders als Du denkst: Die Zoe hat eine "entkoppelte Bremse", das bedeutet, es wird auch beim Treten aufs Pedal immer zuerst per Rekuperation gebremst. Kann man auch gut an der Leistungsanzeige im Cockpit sehen. Erst dann, wenn die per Pedal angeforderte Verzögerung größer ist als per Rekuperation erreichbar, nimmt das System die Reibbremse hinzu. Siehe "Bosch iBooster" - diese Bremsanlage ist in der Zoe verbaut (iBooster 2 in der Phase 2). Einziger Unterschied zwischen "D" und "B" ist, dass die Rekuperation in "B" schon beim Loslassen des Fahrpedals verstärkt einsetzt, in "D" erst beim Betätigen des Bremspedals.


    Du musst also wirklich eine Gewaltbremsung hinlegen, wenn die Scheiben "poliert" werden sollen - auch in "D".

    Viele Grüße aus Nordhessen... ☆ ZOE Intens R135 Z.E.50 (07/20)

    Bernhard

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