ZOE R135 Z.E.50 gekauft

  • Hallo, ich habe mir letzten Freitag obigen ZOE als erstes E-Auto gekauft. Es ist BJ 2020 mit ca. 85.000 Km auf dem Tacho. Wer hat wertvolle Tips für einen Neuling, Z.B. zu Fahren und Laden?


    Nachdem ich die ersten Antworten erhalten habe, vielen Dank für eure wertvollen Tips, möchte ich ergänzen. Normale Strecken, so ca 80 %, sind zwischen 5 und 50 Km lang. Dazu kommen ab und zu Strecken bis ca. 300 Km, meist in den Niederlanden oder Belgien. Laden am Haus geht nur mit Schukostecker, soll ja hohe Ladeverluste haben.

  • Willkommen im Forum und Glückwunsch zum neuen Gefährt. Aus eigener Erfahrung kann ich den Drivedot vom ADAC empfehlen, der analysiert das Fahrverhalten und diszipliniert relativ zügig zur effizienten Nutzung des Gaspedals 😉

    Schau zu, dass Dein Ladeverhalten zwischen 20 und 80% pendelt. Somit hält der Akku moderat.

  • Wie soll man Tipps geben, wenn man dein Nutzungsverhalten nicht kennt?

    Laden: am Besten zwischen 16 und 20 kW, da ist die Effizienz am Höchsten. Ladeziegel nur als Notnagel (bei 2 kW sind die Ladeverluste gerne mal 30%).

    Fahren: D oder B ist egal, die Rekuperation wirkt auch bei moderater Betätigung des Bremspedals. Eco ist nutzlos, wenn man Heizung/Klima mit Verstand bedient. Segeln ist effizienter als Rekuperieren. Auf der BAB mit max 116 km/h kommt man bei milden Temperaturen locker 250km.


    Nachtrag: wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, dann denke über den Abschluss einer Reparaturkostenversicherung nach, die auch EV-spezifische Komponenten einschließt (z. B. ReKoGa). Manche Motoren sterben gerne bei höheren Laufleistungen, und die Klimakompressoren sind auch nicht die Langlebigsten. Reparaturen können rasch fünfstellige Beträge kosten.

    She: Zoe R135 Z.E.50 Ph2 Intens 11/2021 Winter CCS

    Me: MéganE E-Tech Evolution ER 12/2022 City & Adv. Driving Paket GJR

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  • Wie soll man Tipps geben, wenn man dein Nutzungsverhalten nicht kennt?

    Laden: am Besten zwischen 16 und 20 kW, da ist die Effizienz am Höchsten. Ladeziegel nur als Notnagel (bei 2 kW sind die Ladeverluste gerne mal 30%).

    Fahren: D oder B ist egal, die Rekuperation wirkt auch bei moderater Betätigung des Bremspedals. Eco ist nutzlos, wenn man Heizung/Klima mit Verstand bedient. Segeln ist effizienter als Rekuperieren. Auf der BAB mit max 116 km/h kommt man bei milden Temperaturen locker 250km.


    Nachtrag: wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, dann denke über den Abschluss einer Reparaturkostenversicherung nach, die auch EV-spezifische Komponenten einschließt (z. B. ReKoGa). Manche Motoren sterben gerne bei höheren Laufleistungen, und die Klimakompressoren sind auch nicht die Langlebigsten. Reparaturen können rasch fünfstellige Beträge kosten.

  • Hallo, vielen Dank, die Versicherung werde ich mir ansehen. Das Fahrprofil ist noch nicht so ganz klar, da muss man abwarten, wie sich das zwischen Erst- und Zweitwagen aufteilt. Ich denke, der ZOE wird häufiger gefahren als der bisherige Zweitwagen (ca. 5000 Km). Normalerweise Strecken von 5 bis 50 Km, gelegentlich mal 300 Km.

  • Hallo Theo,


    willkommen im Forum. Wir haben unsere Zoe seit ziemlich genau einem Jahr und ich kann mir vorstellen, dass du in den nächsten Monaten unterschiedliche Eindrücke und Erfahrungen sammeln wirst.

    Kannst du zu Hause laden? Hat deine Zoe den (optionalen) CCS-Ladeanschluss? Fürs Laden unterwegs musst du dich etwas gründlicher einlesen, wenn du vermeiden willst, dass du desöfteren mehr bezahlst als nötig gewesen wäre.

    Für sinnvoll halte ich, die "Connected Services" bei Renault zu buchen, damit man unterwegs und aus der Entfernung per Smartphone abrufen kann, ob und wie weit das Auto schon aufgeladen ist.

    Was das Fahren angeht wirst du deine eigenen Erfahrungen machen und machen müssen. Ich war etwas blauäugig und dachte, mit Autobahnrichtgeschwindigkeit könnte man das Auto doch sicherlich bewegen. Du wirst auf längeren Strecken relativ schnell feststellen, dass sich die Reisegeschwindigkeit aus Fahrgeschwindigkeit und Lade"geschwindigkeit" zusammensetzt. Einigermaßen effizient ist der Antrieb bis ca. 115kmh, darüber steigt der Verbrauch relativ steil an und du stehst nur umso früher und umso länger an der Ladesäule (ganz abgesehen davon, dass das Kleinwagenfahrwerk auch nicht unbedingt zum "rasen" animiert"). Und Schnellladen (so du denn CCS eingebaut hast) ist bei der Zoe eher solala. Du vermeidest Ladefrust durch eine entsprechende Reiseplanung, bei der sich die Ladepausen für Spaziergänge oder Restaurantbesuche nutzen lassen. Für die Reiseplanung brauchst du eine geeignete App, da das eingebaute Navi (so vorhanden und noch aktuell) nicht sonderlich taugt. Die besten Erfahrungen habe ich bisher mit Abetterrouteplanner (ABRP) gemacht, die App weiß ziemlich genau, was das Auto so unterwegs verbraucht und wie lange es lädt.

    Ich war im ersten Winter - obwohl ich glaubte, mich mit dem Thema theoretisch beschäftigt zu haben - doch einigermaßen erschüttert, wie sehr sich die Reichweite reduziert und wie sehr sich die Ladezeiten verlängern (auch das weiß ABRP ziemlich genau). Man kauft sich mit der Zoe ein Auto, dessen technisches Konzept vor weit über 10 Jahren entwickelt wurde - damit muss man sich anfreunden.

    Mit der Zeit lernt man auch, wie sich das Auto relativ sparsam bewegen lässt, ohne dass man am Steuer einschläft oder alle anderen Verkehrsteilnehmer zur Weißglut bringt. Bspw. nutze ich den Tempomat nur noch gelegentlich zur Entlastung des rechten Beins und auch nur auf flachen Autobahnabschnitten. Die Rekuperation kann "sportliches" und wenig vorausschauendes Fahrverhalten nicht auffangen, sondern dessen Auswirkungen nur abmildern. Man fährt sparsamer, wenn man das Beschleunigungsvermögen nur komplett ausnutzt, wenn es die Verkehrssituation erfordert. Statt bergab zu rekuperieren fahre ich lieber mit minimalem Vortrieb und nutze den entstandenen Schwung dann mit mäßigem Pedaldruck für die nächste Steigung.

    Von einem benzinbetriebenen Kleinwagen kommend genieße ich sehr die niedrige Geräuschkulisse beim Fahren - man kann sich unterhalten, man kann klassische Musik hören. Angenehm ist auch das elektrotypisch unmittelbare Beschleunigungsvermögen, das Überholvorgänge auf der Landstraße und das Auffahren auf die Autobahn erheblich erleichtert.


    Mit internetten Grüßen

    geraldo

  • Bzgl. öffentlichem Laden: möchte man es bequem und ist nicht auf den letzten Cent Einsparung scharf, dann würde ich den Mobilize Charge Pass empfehlen (kann über die myRenault-App bestellt werden). Man erhält nach wenigen Tagen eine RFID-Karte, mit der an sehr vielen Ladestationen in Europa geladen werden kann. Die Preise sind nicht top, aber für gelegentliches Laden akzeptabel. So kostet z. B. AC-Laden in D in der Regel 0,56 EUR / kWh, ab der 121. Minute fällt eine Blockiergebühr an. Für DC bietet sich das Intense-Abo für 4,99 EUR monatlich an, damit kann man in D an allen Ionity-Standorten für 0,39 EUR / kWh (keine Blockiergebühr) laden. Die Preise an anderen Stationen sind um 9% rabattiert. In der App kann der aktuelle Preis vor dem Ladestart abgefragt werden (vermeidet böse Überraschungen!).

    Alternative ist EWEgo: die Karte kann kostenlos bestellt werden, die Preise sind 0,52 EUR / kWh an allen EWEgo-Standorten (meistens bei McDonalds zu finden) und 0,62 EUR / kWh (plus Blockiergebühr nach 4 Stunden) an allen anderen Stationen.

    Weit verbreitet ist auch EnBW: Freischaltung der Ladesäule ist auch in der App möglich, Ladekarte gibt es z. B. bei einmaliger Buchung eines Abos kostenlos. Ohne Abo kostet die kWh an EnBW-Säulen 0,59 EUR, mit Abo dann günstiger. AC-Ladepunkte gibt es aber flächendeckend nur in BW, im restlichen Land werden fast ausschließlich DC-Säulen aufgebaut. "Fremde" Säulen lassen sich meist zum deutlich höheren Preis freischalten. Aber: es gibt einige Kooperationspartner (z. B. ACE, Allianz), die einen Vorteilstarif anbieten, ebenso für EnBW-Haushaltsstrom-Kunden.

    She: Zoe R135 Z.E.50 Ph2 Intens 11/2021 Winter CCS

    Me: MéganE E-Tech Evolution ER 12/2022 City & Adv. Driving Paket GJR