Ladestrom anzeigen lassen

  • Beim 41-kWh-Akku würde ich mir da keinen Kopf, machen, da sorgt schon das BMS dafür, dass er im "gesunden Bereich" betrieben wird, denn zur Bruttokapazität ist ja genügend "Luft".


    Bei meiner Zoe habe ich bisher beobachtet, dass bis etwa 90 % die Ladeleistung bei rund 10 kW liegt, damit kann man das ganz gut über die Zeit (1h => ~10 kWh => ~20 % SOC) steuern.

    Viele Grüße aus Nordhessen... ☆ ZOE Intens R135 Z.E.50 (07/20)

    Bernhard

  • Hallo in die Runde, habe mich gerade erst zu Euch gesellt:)


    Und zu dem Thema hier möchte ich gleich mal meinen Senf als Einstand dazu geben:

    Aus meiner Sicht braucht sich niemand zum Thema "Wie schnell lade ich meinen Akku am besten?" und "Wie voll lade ich meinen Akku maximal?" Gedanken/Sorgen machen. Aber warum?


    1. Hat Renault auf dem Bereich schon lange und schmerzlich Erfahrungen sammeln dürfen. Das ist für mich z.B. auch ein wichtiger Grund wieder zu einem Renault zu greifen und vom Opel z.B. die Finger zu lassen.
    2. Renault MUSS die Akkuladung so idiotensicher und so schonend wie möglich gestalten, da sie sich bei zu schnell gealterten Mietakkus sonst ins eigene Fleisch schneiden würden. Am wirtschaftlichsten wäre es für Renault, dass der Akku das komplette Autoleben lang hält, nie getauscht werden muss und der Kunde die ganze Zeit nur Miete bezahlt. Das ist natürlich auch ein Vorteil beim Kaufakku (der verwendet ja die gleiche Technik) und zur den Produkten der Konkurrenz. Denn nach der Garantie müssen die sich keine Gedanken mehr um den Akku machen.
    3. Wenn ich dem Akku der Zoe Ph2 eine Lebensdauer von 1000 Ladezyklen (voll geladen) zugrunde lege (das war vor Jahren mal Standart und soll inzwischen eher höher sein), dann würde der Zoe Akku bei einer Reichweite zwischen 250km und 380km pro Akkuvollladung (Autobahn vs Stadtverkehr) ca. 250.000km - 380.000km halten. Das ist wahrscheinlich mehr wie die restlichen Komponenten, welche um den Akku herum gebaut wurden ;) und überhaupt mehr wie ein Autoleben lang.
    4. Einen Li-Ionen Akku, wie er in der Zoe verbaut ist, lädt man normal mit 0,5C-1C. Das bedeutet mit dem 0,5-1 fachen seiner Nennkapazität. Schnelladen macht man mit 2C, 3C oder mehr. Da der Zoe Akku ja bekanntlich eine Nennkapazität von 52kWh hat, kann man ihn also bedenkenlos an Anschlüssen bis 52kW aufladen, ohne dass dies als Schnelladung zu bezeichnen wäre. Das ist für mich im übrigen auch der Grund, warum Renault die CCS Ladung auf 50kW begrenzt hat, denn für mehr wäre der Akku einfach zu klein. Und vielleicht ist es auch der Grund, dass in allen Zoe Ph2 trotz unterschiedlicher Nettokapazitäten der gleiche Akku verbaut ist (mal von den logistischen Gründen abgesehen), und bei der Zoe Ph1 mit 22kWh Akku der 43kW Lademodus gestrichen wurde (das wären dann nämlich 2C). Das Ganze immer im Hinblick auf die Mietakkus und deren Haltbarkeit...
    5. Den Akku mit weniger als 22kW zu laden macht aus meiner Sicht auch nur Sinn, wenn der zur Verfügung stehende Netzanschluss nicht mehr hergibt. Denn:
      • zum einen handelt es sich bei den Ladeverlusten um Energie, welche zum Betrieb des Ladegerätes notwendig ist. Sie hat also eine zeitliche Komponente durch welche sie um so höher ausfällt, um so länger man lädt.
      • zum anderen sind die Ladeverluste auch abhängig vom gewählten Ladestrom. Das Ladegerät ist bei der Entwicklung auf einen (oder mehrere) Arbeitspunkte optimiert worden und hat an diesem seinen höchsten Wirkungsgrad. Die Ladeverluste sind an diesem Punkt also am geringsten. Nun ist das Ladegerät in der Zoe ein sehr komplexes Gerät und damit auch ein großer Kostenfaktor (daher verzichten die anderen Hersteller auch gern darauf und bieten nur niedrigere AC Ladeleistungen an, bzw. setzen auf DC Technik, welche außerhalb des Pkw liegt) und Renault wird versuchen, das Gerät so günstig wie möglich zu gestalten. Daher wird es auch "nur" für einen Arbeitspunkt optimiert sein und dieser liegt ganz sicher eher bei den höheren Ladeleistungen (22kW AC und 50kW DC). Schließlich ist die minimale Ladedauer (bei der höchsten Ladeleistung) auch einer der wichtigsten Parameter, welcher beim Kauf und Vergleich von E-Fahrzeugen heran gezogen wird. Bei niedrigeren Ladeleistungen sinkt dann also der Wirkungsgrad des Systems und damit steigen die Ladeverluste. Bei meiner Q210 Zoe hat man das auch eindrucksvoll gesehen, denn mit dem Notladekabel lagen die Ladeverluste bei ca. 30% (bei 12-15h Ladezeit) und bei 22kW waren sie kaum noch ausmachbar.
    6. Ein Zoe Akku wird niemals (und wurde auch noch nie) voll aufgeladen. Die 100%, welche dem Benutzer angezeigt werden bedeuten nie, dass der Akku wirklich randvoll ist, die Nennkapazität wird nie komplett erreicht und damit wird ein Puffer gelassen. Der 52kW Akku wird wahrscheinlich nur bis 48-50kWh geladen. Daher ist eine Volladung immer problemlos möglich, vor allem, wenn man die Zoe danach auch fährt. Anders verhällt es sich, wenn die Zoe danach länger steht, in dem Fall sollte der Akku auf vielleicht maximal 70% geladen sein (meine Schätzung). Da unterscheiden sich E-Fahrzeuge von normaler Consumerelektronik, wo normalerweise keine Puffer gelassen werden, weil Akkus billig sind und meist auch einfach getauscht werden können.

    :)

  • schau mal was ich zur Batteriekapazität gefunden habe:


    Batterie und Aufladen

    Batteriekapazität * 54.7 kWh
    Ladeanschluss Type 2
    Platzierung Vorderseite - Mittig
    Ladeleistung 22 kW AC
    Ladezeit (0->315 km) 3 Stunden
    Ladegeschwindigkeit 110 km/h

    Nutzbare Batteriekapazität 52.0 kWh
    Schnellladeanschluss CCS (Option)
    Platzierung Vorderseite - Mittig
    Schnellladeleistung (max.) 46 kW DC
    Schnellladezeit (32->252 km) 56 min
    Schnellladegeschwindigkeit 230 km/h



    Das heisst brutto kap des akkus ist 54,7kwh und netto hat er dann die angegebenen 52kwh.



    Hier noch der link zu den weiteren Daten der zoe


    https://ev-database.de/pkw/1164/Renault-Zoe-R110-ZE-50

    ZOE life Phase2 41kwh mit Winterpaket, Armlehne, Nebelscheinwerfer und Ganzjahresreifen BJ 05/20


    KIA Niro EV Spirit MJ 23

  • Hallo in die Runde, habe mich gerade erst zu Euch gesellt :)

    Auch hallo, ein herzliches Willkommen von mir!


    Im Grunde hast Du mit Deinen Ausführungen vollkommen recht, man muss gar nicht so viel nachdenken, wenn man eine Zoe fährt und lädt. Aber auf zwei Punkte möchte ich doch kurz eingehen:

    Zitat

    Den Akku mit weniger als 22kW zu laden macht aus meiner Sicht auch nur Sinn, wenn der zur Verfügung stehende Netzanschluss nicht mehr hergibt.

    Beim Laden zu Hause ist "weniger als 22 kW" allerdings der Regelfall:

    Laut den Allgemeinen Anschlussbedingungen der allermeisten Netzbetreiber ist ein Ladepunkt bis 12 kVA nur meldepflichtig, ein Ladepunkt mit 22 kVA dagegen muss vom Netzbetreiber genehmigt werden, dabei kann der Netzbetreiber vorschreiben, dass die Ladeeinrichtung zum Zweck des Lastmanagements durch den Netzbetreiber steuerbar sein muss.


    Das wird sich - jedenfalls Stand heute - kaum jemand antun, zumal auch bei 11 kW der Akku auf jeden Fall über Nacht voll wird.

    Zitat

    Daher ist eine Volladung immer problemlos möglich, vor allem, wenn man die Zoe danach auch fährt.

    Ja, aber bei vollem Akku ist der B-Modus nur mit Einschränkungen funktionsfähig, Lädt man nur bis ca. 90 %, dann ist der B-Modus vom Start weg voll verfügbar.

    Viele Grüße aus Nordhessen... ☆ ZOE Intens R135 Z.E.50 (07/20)

    Bernhard

  • Das heisst brutto kap des akkus ist 54,7kwh und netto hat er dann die angegebenen 52kwh.

    54,7kwh hatte ich noch nicht gehört, aber das ist ja umso besser. Am Ende sind die 100% Akkufüllstand, die der Bordcomputer anzeigt, real sogar nur 90% ^^

    Auch hallo, ein herzliches Willkommen von mir!

    Dankeschön :)

    Im Grunde hast Du mit Deinen Ausführungen vollkommen recht, man muss gar nicht so viel nachdenken, wenn man eine Zoe fährt und lädt. Aber auf zwei Punkte möchte ich doch kurz eingehen:

    Beim Laden zu Hause ist "weniger als 22 kW" allerdings der Regelfall:

    Laut den Allgemeinen Anschlussbedingungen der allermeisten Netzbetreiber ist ein Ladepunkt bis 12 kVA nur meldepflichtig, ein Ladepunkt mit 22 kVA dagegen muss vom Netzbetreiber genehmigt werden, dabei kann der Netzbetreiber vorschreiben, dass die Ladeeinrichtung zum Zweck des Lastmanagements durch den Netzbetreiber steuerbar sein muss.

    Das ist natürlich auch ein gutes Argument. Allerdings bin wäre ich mir nicht sicher, ob da auch die Installation einer CEE32 Dose darunter fällt (wenn es der Hausanschluss zulässt)? Denn die ist oft schon vorhanden, universell einsetzbar und kein "Ladepunkt". Eine Wallbox fällt da aber sicher auf alle Fälle darunter.

    Ja, aber bei vollem Akku ist der B-Modus nur mit Einschränkungen funktionsfähig, Lädt man nur bis ca. 90 %, dann ist der B-Modus vom Start weg voll verfügbar.

    Ja gut, aber wegen der paar Kilometer ohne B Modus den Akku nicht voll laden? Wie macht Ihr das überhaupt? Kann man irgendwo einstellen, dass die Zoe nur bis 90% geladen werden soll? Bei der alten Zoe ging sowas nicht und nach 5 Jahren mit meiner alten Zoe ich hab auch keine Lust mehr jeden Ladevorgang zu überwachen :)

  • Zitat

    Das ist natürlich auch ein gutes Argument. Allerdings bin wäre ich mir nicht sicher, ob da auch die Installation einer CEE32 Dose darunter fällt (wenn es der Hausanschluss zulässt)? Denn die ist oft schon vorhanden, universell einsetzbar und kein "Ladepunkt".

    Vorsicht, Du unterliegst da einem Irrtum: Für den Netzbetreiber ist nicht die Technik, sondern die Nutzung relevant. Durch die Nutzung der CEE16 Dose in meiner Garage zum Laden wird sie per Definition zum meldepflichtigen Ladepunkt! Das gilt für eine CEE32 in gleicher Weise, nur ist diese zusätzlich genehmigungspflichtig. Die Kenntnis über die Entnahme hoher Ströme über längere Zeit ist für den sicheren Betrieb des Verteilnetzes notwendig, darum sind Allgemeinen Anschlussbedingungen der Netzbetreiber entsprechend abgefasst.


    Ich dachte auch erst, mein JuiceBooster sei der "Ladepunkt", aber der freundliche Mitarbeiter meines Netzbetreibers hat mich belehrt, das ich falsch liege und statt dessen meine CEE16 der Ladepunkt ist.


    Eine CEE32 würde mein Hausanschluss zulassen, aber die muss beim hier zuständigen Netzbetreiber auf jeden Fall beantragt und von diesem genehmigt werden - auch, wenn sie für andere Zwecke als zum Auto-Laden installiert wird.

    Zitat

    Ja gut, aber wegen der paar Kilometer ohne B Modus den Akku nicht voll laden? Wie macht Ihr das überhaupt? Kann man irgendwo einstellen, dass die Zoe nur bis 90% geladen werden soll?

    Ja gut, aber warum den Akku voll laden, wenn für die Alltag-Nutzung die 90% völlig ausreichen? Ich steuere das über die Ladezeit - ich übe noch, aber bisher habe ich die 90% gut getroffen.

    Viele Grüße aus Nordhessen... ☆ ZOE Intens R135 Z.E.50 (07/20)

    Bernhard

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  • Für die Fahrstrecken in meinem Alltags-Betrieb ist es nicht notwendig, dass der Akku bis zur Halskrause voll ist - ich verzichte also auf nichts, weil ich die letzten 10 % normalerweise nicht brauche.


    Da ich sehr gerne One-Pedal fahre, würde das Volladen für mich Verzicht bedeuten - nämlich in Form des eingeschränkten B-Modus.


    Für eine Langstrecken-Fahrt lade ich auch voll, aber aus den obigen Gründen eben nicht im Alltag.

    Viele Grüße aus Nordhessen... ☆ ZOE Intens R135 Z.E.50 (07/20)

    Bernhard

  • Für die Fahrstrecken in meinem Alltags-Betrieb ist es nicht notwendig, dass der Akku bis zur Halskrause voll ist - ich verzichte also auf nichts, weil ich die letzten 10 % normalerweise nicht brauche.


    Da ich sehr gerne One-Pedal fahre, würde das Volladen für mich Verzicht bedeuten - nämlich in Form des eingeschränkten B-Modus.


    Für eine Langstrecken-Fahrt lade ich auch voll, aber aus den obigen Gründen eben nicht im Alltag.

    Genau so sehe ich das auch.

    Zoe R110 Life 41kwh weiß EZ: 01.2020 CCS-Lader, Wallbox Heidelberg Home Eco.

  • So, gerade eben habe ich auf 100% geladen und dabei eine Beobachtung gemacht, die ein weiteres Argument dafür liefert, die Zoe im Alltag nur bis 90-95% zu laden:


    Bis 97% war die Ladeleistung 10 kW, danach wurde deutlich (über 6 kW auf 2,5 kW) heruntergeregelt, für die letzten 3 % hat es fast 45 Minuten gedauert. Viel spannender aber: Bis 97 % war der Ladeverlust rechnerisch noch in der Größenordnung von 6-7%, bis zur Volladung ist er dann aber auf 15,6% gestiegen! Anscheinend finden am Ladeende irgendwelche energieintensiven Prozesse statt...

    Viele Grüße aus Nordhessen... ☆ ZOE Intens R135 Z.E.50 (07/20)

    Bernhard

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