Renault ZOE Akku Kapazität - Das macht eine gute E-Auto-Batterie aus - Je mehr kWh, desto besser?

  • MITTWOCH, 07. OKTOBER 2020
    Je mehr kWh, desto besser?
    Das macht eine gute E-Auto-Batterie aus


    https://www.n-tv.de/auto/nachh…-aus-article22055390.html

    Bei herkömmlichen Autos geben PS oder kW die Leistung an. Bei E-Autos ist die Kapazität der Batterie wichtig. Je mehr kWh die hat, desto besser. Wirklich? Nein, die Vergleichsgröße hinkt, denn es gibt einen Brutto- und einen Nettowert in den Angaben.


    Wer sich als Laie für Elektroautos interessiert, wird schnell herausfinden, dass der wichtigste Wert für Modellvergleiche die Batteriekapazität ist. Diese wird in der Regel in Kilowattstunden (kWh) angegeben, was wiederum besagt, wie viel Energie ein Akku aufnehmen kann. Allerdings liegt in vielen Fällen die praktisch nutzbare Speicherkapazität deutlich unter diesem Wert. Grund dieser Diskrepanz sind die in der Regel kommunizierten Bruttokapazitäten der Batterie, die allerdings nur ungefähr Auskunft über das praktisch nutzbare Potenzial des Akkus geben. Das klingt ein wenig nach Mogelpackung, ist aber gängige und vor allem aus Kundensicht notwendige Praxis. Dennoch gibt es hier auch Unterschiede, unter anderem im Hinblick auf die Transparenz und damit die Vergleichbarkeit.


    Grundsätzlich gibt es für jede Batterie eine in Kilowattstunden angegebene Bruttokapazität, welche auf einer tatsächlich vorhandenen, physischen Speicherkapazität fußt. Es handelt sich um einen Maximalwert, der allerdings über der in der Praxis verfügbaren Kapazität der Batterie liegt. Unter anderem deswegen kann man auch nicht einfach den Wert des offiziell vom Hersteller angegebenen Fassungsvermögens der Batterie durch den offiziellen Verbrauch teilen, um so die Reichweite zu ermitteln.
    Die Nettokapazität, also das praktisch nutzbare Potenzial eines Akkus, kann deutlich niedriger ausfallen, denn für Traktionsbatterien werden Reserven angelegt.

    Die Traktionsbatterie

    Um zu verstehen, warum es zwei Werte gibt, ist ein kleiner Einblick in den Aufbau der Batterie hilfreich. Typische Traktionsbatterien für E-Autos bestehen aus vielen kleinen elektrochemischen Zellen. Zumeist handelt es sich um Lithium-Ionen-Akkus, bei denen die Zellenhersteller einen Spannungsbereich festlegen, in dem die Zelle betrieben werden darf. In der Regel liegt dieser Bereich zwischen 3,0 und 4,2 Volt. Der untere Wert legt den Punkt fest, an dem die Batterie leer ist, der obere definiert die volle Batterie. Dieser Spannungsbereich wird als technischer SoC (= State of Charge) bezeichnet. Das Laden bis auf 4,2 Volt entspricht dem Brutto-Energiegehalt beziehungsweise dem technischen SoC von 100 Prozent. Bei 3 Volt ist der SoC auf 0 Prozent angelangt. Zusätzlich zu diesem technischen SoC definiert der Hersteller eines Elektrofahrzeugs noch einen nutzbaren SoC, den allerdings nach oben wie unten Puffer einschränken, die dem schnellen Altern der Zellen entgegenwirken. Sehr hohe Ladezustände führen, wie auch sehr niedrige, zu Alterungsmechanismen auf chemischer Seite, die die Hersteller natürlich einschränken müssen.


    Die Puffergröße hat sogar entscheidende Auswirkung auf die Lebensdauer der Batterie. Je größer der Puffer, desto länger hält die Batterie. In vielen Fällen wird dem Puffer gut 10 Prozent der Bruttokapazität geopfert und dieser jeweils hälftig auf den unteren wie oberen technischen SoC verteilt. Zieht man den Puffer ab, bleibt der nutzbare SoC und damit ein Netto-Energiegehalt übrig, der dann meist bei rund 90 Prozent des Bruttowerts liegt. Kennt man den relativen Anteil dieser Puffergröße, lässt sich auch ein Nettowert der Batterie definieren, also die Menge an Kilowattstunden, die tatsächlich nutzbar ist.


    Unterschiedlich große Batterie-Puffer

    Die Größe des Puffers kann zwischen den Autoherstellern und auch zwischen Batteriegrößen variieren. In manchen Fällen sind die per Software definierten Puffer sogar variabel und im Alltagseinsatz besonders großzügig ausgelegt, was grundsätzlich der Lebensdauer der Batterie zuträglich ist. Bewegt sich bei einer Batterie der nutzbare Bereich zwischen 30 und 80 Prozent, steigt ihre Lebensdauer deutlich. In einigen Fällen wird für den Alltagseinsatz nur bis zu diesem Bereich eine Akkunutzung ermöglicht, was über einen längeren Zeitraum also den Alterungsprozess der Batterie verlangsamt. Wird allerdings mehr Reichweite benötigt, lassen sich die SoC-Bereiche anheben, was dann im Bedarfsfall ein Reichweitenplus bedeutet.


    Die meisten Hersteller arbeiten inzwischen mit einer statischen Verfügbarkeit der Batteriekapazität. So sind in der Regel 91 Prozent des Akkus und damit zum Beispiel 86 von 95 kWh auch tatsächlich nutzbar. Der Puffer von 9 Prozent wird jedoch in keinem Fall als Notreserve freigegeben. Auf diesem Weg soll die Langlebigkeit der Batterie gewährleistet werden, auf die einige Hersteller unterdessen acht Jahre oder 160.000 Kilometer Garantie geben. Nach Ablauf der Garantie soll damit ein nutzbarer Rest-SoC von mindestens 70 Prozent bleiben.


    Zahl der Ladezyklen bestimmt den Alterungsprozess
    Soll eine Batterie auch nach Fahrleistung X noch mindestens 70 Prozent ihrer ursprünglichen Speicherkapazität zur Verfügung stellen, muss der nutzbare SoC auch entsprechend ihrer Größe angepasst werden. So gibt es E-Auto-Modelle, für die der Kunde verschieden große Akkus bestellen kann. Um die Laufleistung mit einer kleinen Batterie zu erreichen, steigt über den Lebenszyklus hinweg auch die Zahl der Ladezyklen, was wiederum den Alterungsprozess beschleunigt. Mit größerem Puffer lässt sich diese Ladezyklus-Alterung verlangsamen. Große Batterien müssen zur Erreichung eines Laufleistungsziels weniger oft geladen werden, weshalb hier der Puffer kleiner ausfallen darf. Insofern ist es wahrscheinlich, dass bei einem Modell mit zwei Batteriegrößen im Angebot neben dem Bruttogehalt auch der relative Anteil des Puffers variiert.


    Für den Kunden ist diese Praxis zunächst einmal ohne Nachteil und nicht als Mogelpackung zu verstehen. Letztlich gibt es bei allen Autoherstellern diese Diskrepanz zwischen physischer Speichergröße und nutzbarer Größe. Schön wäre es aus Verbrauchersicht, wenn jeweils beide Werte angegeben werden, was die Vergleichbarkeit erleichtern würde. Einige deutsche Hersteller machen das bereits, andere halten am Bruttowert fest, weil der nach mehr klingt. Will der Hersteller beziehungsweise der Händler den Nettowert nicht nennen, kann ein Blick in den Fahrzeugschein Aufschluss geben. Letztlich kann es allerdings egal sein, welchen Wert man kennt: Entscheidender sind für Vergleiche die Reichweiten- und Verbrauchsangaben, die idealerweise als WLTP-Werte angegeben werden.


    https://www.n-tv.de/auto/nachh…-aus-article22055390.html

  • Interessanter Text, der auch mal die Hintergründe ein bisschen ausleuchtet. Soweit ich weiß, gibt Renault die nutzbare (Netto-) Kapazität des Akkus an, die tatsächliche (Brutto-) Kapazität des Akkus ist größer.

    Viele Grüße aus Nordhessen... ☆ ZOE Intens R135 Z.E.50 (07/20)

    Bernhard

  • Interessanter Text, der auch mal die Hintergründe ein bisschen ausleuchtet. Soweit ich weiß, gibt Renault die nutzbare (Netto-) Kapazität des Akkus an, die tatsächliche (Brutto-) Kapazität des Akkus ist größer.

    Ist auch mein Verständnis bei der Kapazitätsangabe von Renault.

    ZOE life Phase2 41kwh mit Winterpaket, Armlehne, Nebelscheinwerfer und Ganzjahresreifen BJ 05/20


    KIA Niro EV Spirit MJ 23

  • War bisher zumindest immer so, wobei ich beim aktuellen 50kWh Akku aber noch nichts über die echte Brutto Kapazität gelesen habe und ich mir da nicht mehr so ganz sicher bin. Der steigende Druck durch die Konkurrenz, welche ja eher mit Bruttokapazitäten werben, könnte Renault auch umgestimmt haben eher den Brutto Wert anzugeben. Dafür würde auch sprechen, dass man im Auto nirgends erfährt, wieviel kWh man wirklich verfahren hat und dadurch die Nettokapazität nicht nachvollziehen kann. Außerdem finde ich, dass sich die Durchschnittsverbrauchsanzeige manchmal auch ein wenig unplausibel verhält und dass die was zu verbergen hat ;)

  • nachfolgend ein paar akku und andere daten:


    Batterie und Aufladen

    Batteriekapazität * 54.7 kWh
    Ladeanschluss Type 2
    Platzierung Vorderseite - Mittig
    Ladeleistung 22 kW AC
    Ladezeit (0->310 km) 3 Stunden
    Ladegeschwindigkeit 110 km/h

    Nutzbare Batteriekapazität 52.0 kWh
    Schnellladeanschluss CCS (Option)
    Platzierung Vorderseite - Mittig
    Schnellladeleistung (max.) 46 kW DC
    Schnellladezeit (31->248 km) 56 min
    Schnellladegeschwindigkeit 230 km/h

    ZOE life Phase2 41kwh mit Winterpaket, Armlehne, Nebelscheinwerfer und Ganzjahresreifen BJ 05/20


    KIA Niro EV Spirit MJ 23

  • denke das hilft euch zum Verständniss:


    Haushaltssteckdose (2.3 kW) 230V / 1x10A 2.3 kW 26h45m 12 km/h
    1-phasig 16A (3.7 kW) 230V / 1x16A 3.7 kW 16h45m 19 km/h
    1-phasig 32A (7.4 kW) 230V / 1x32A 7.4 kW 8h30m 36 km/h
    3-phasig 16A (11 kW) 400V / 3x16A 11 kW 5h45m 54 km/h
    3-phasig 32A (22 kW) 400V / 3x32A 22 kW † 3 Stunden 100 km/h




    CCS (50 kW DC) 46 kW † 41 kW † 56 min 230 km/h
    CCS (175 kW DC) 46 kW † 41 kW † 56 min 230 km/h
    CCS (350 kW DC) 46 kW † 41 kW † 56 min 230 km/h

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  • Das sind die durchnittlich geladenen km pro Stunde. Natürlich ist das auch abhängig wieviel der Akku gerade noch drinn hat usw..., aber ich denke da gibt es ein Messverfahren dazu.

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