Renault ZOE für die Zeitungszustellung - Erfahrung Kurzstrecke Verbrauch "Leerlauf"

  • Ist mir gerade mal wieder aufgefallen,

    wenn mich das Verschließen stört, weil ich mit Schlüssel in der Tasche mehrfach am Wagen vorbei gehen muss, dann entriegele ich einfach die Heckklappe. Und mit entriegelter Heckklappe lässt sich fahren (bei mir Rangieren im Hof).

    An dem Abstellen des Motors kommt man beim Aussteigen nicht vorbei, aber ein kurzer Tipper auf den Startknopf und 5 sec warten bis man fahren kann, kann / muss man in Kauf nehmen.

    Der Wagen bleibt mit der Heckklappenaktion offen, aber Fremde können nicht losfahren. Hat für den Zustellerbetrieb etwas für sich :)

    ZOE R 135 Intens titanium grau, 11/2020 :) Ausstattung: so ziemlich alles außer Einparkhilfe

  • wie viele Zeitungen wären das denn pro Tag, nur um mal ne Zahl zu bekommen was die Bremse/Stellmotor täglich leisten muss.


    servus, danke für das Testen und die vielen Infos, echt klasse!


    es geht hier um die 500-600 Zeitungen, Zustellzeit von 5-6 Std und rund 30-40km pro Tag :)

    Das ist eine ganze Menge, das 5000€ Lastenrad hat das zwei Jahre durch gehalten ?

    Bin grad auch dabei grad in den Wohngebieten die Stopps zu reduzieren, muss aber schauen wie sinnvoll das ist bezüglich Zeit. Im Industriegebiet gibt es auch mal längere Strecken 100-500m ohne Stopps

    Aktuell liege ich bei ein Spritverbrauch von 60-70€ pro Woche, vom verschleiß noch keine Rede....


    Der Ablauf bei der Zustellung vielleicht mal kurz erklären.
    Ich lade die Zeitungen ein, ein Teil lege ich auf den Beifahrersitz. Beim Haus angekommen Auto parken, Warnblinker rein, Handbremse ziehen, Zeitungen vom Beifahrersitz nehmen und aussteigen (Anschallgurt wird zu kompliziert, der wird nur bei längeren Strecken genutzt....). Wenn mehrere Kunden nah bei einander sind, kann man gut laufen, am Effektivsten natürlich einmal im Kreis laufen und am Auto wieder Enden. Dann einsteigen, Handbremse lösen, Warnblinker evtl aus (je nach dem wie weit man fährt) und beim nächsten Kunden das gleiche Spiel. Wieviel Stopps das pro Nacht sind, ist schwer zu sagen 200-300 Stopps pro Nacht vermutlich



    Vielen Dank

  • ...Wieviel Stopps das pro Nacht sind, ist schwer zu sagen 200-300 Stopps pro Nacht vermutlich

    Joa, das würde auf Sicht die Handbremsen-Taste und den Stellmotor erheblich belasten. Da kommt über das Jahr was zusammen (220 geschätzte Tage x 250 Handbremse rein/raus = 55.000 Betriebszyklen im Jahr)


    Die Betriebsbremse ("Bremspedal") wäre dafür ja eindeutig die bessere Alternative (sprich AutoHold). Aber ohne Zuverlässigkeitstest keine wirkliche Lösung - schade.

  • ... da braucht man nicht viel hin- und her zu rechnen, das ist eine Menge Zeug, durchschnittlich um die 100 m zum nächsten Haltepunkt, wenn die Verteilung so regelmäßig abläuft.

    Das Problem der Zukunft wird wohl sein, dass die Fahrzeuge immer weniger rein mechanische Komponenten haben werden, alles funktioniert nur noch auf Knopfdruck oder Tastsensor und damit elektrisch. D.h., einer elektrischen Feststell- / Parkbremse, weil die Fahrzeuge keine selbsthaltenden Getriebe mehr haben, ist nur schwerlich auszuweichen.


    Schau Dir doch mal einen Dacia an, das ist m.E. noch eine "gute Mischung" mit herkömmlichen technischen Lösungen, die Dir entgegen kommen könnten.

    ZOE R 135 Intens titanium grau, 11/2020 :) Ausstattung: so ziemlich alles außer Einparkhilfe

  • ... noch ein Gedanke zu den Verbrauchskosten.

    Deine Gesamtfahrstrecke in der Woche wird um 300 km liegen.

    Das Fahrprofil bedeutet ständiges Anfahren und starkes Beschleunigen, d.h. hoher Verbrauch, das Rekuperieren wird man vernachlässigen können.
    Ich schätze mal, dass eine Zoe * dann um 20 kW auf 100 km braucht, im Winter auch mal locker 30 kW.
    Nach derzeitigem Stand würden die um 10 - 15 € / 100 km an einer Ladesäule kosten, im Winter aufgrund Mehrverbrauch Heizung und geringerer Reichweitenkapazität auch 20 € und mehr (man lädt normale Menge Strom rein, bekommt aber weniger Km dafür raus). Mit heimischer Wallbox kann man mit 2/3 der Kosten rechnen.


    * setze statt "Zoe" "Fahrzeuge dieser Klasse"

    ZOE R 135 Intens titanium grau, 11/2020 :) Ausstattung: so ziemlich alles außer Einparkhilfe

  • Die Betriebsbremse ("Bremspedal") wäre dafür ja eindeutig die bessere Alternative (sprich AutoHold).

    Leider nein - hier die entsprechende Passage aus dem Handbuch:

    Zitat

    Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

    – der Sicherheitsgurt für den Fahrer ist angelegt; und

    – die elektronische Parkbremse ist gelöst; und

    – das Fahrzeug steht nicht an einem sehr steilen Hang.

    Der Punkt zum Thema Sicherheitsgurt macht klar, dass Autohold nicht dafür konzipiert ist, das Fahrzeug in diesem Betriebszustand zu verlassen.

    Viele Grüße aus Nordhessen... ☆ ZOE Intens R135 Z.E.50 (07/20)

    Bernhard

  • ... da braucht man nicht viel hin- und her zu rechnen, das ist eine Menge Zeug, durchschnittlich um die 100 m zum nächsten Haltepunkt, wenn die Verteilung so regelmäßig abläuft.

    Das Problem der Zukunft wird wohl sein, dass die Fahrzeuge immer weniger rein mechanische Komponenten haben werden, alles funktioniert nur noch auf Knopfdruck oder Tastsensor und damit elektrisch. D.h., einer elektrischen Feststell- / Parkbremse, weil die Fahrzeuge keine selbsthaltenden Getriebe mehr haben, ist nur schwerlich auszuweichen.


    Schau Dir doch mal einen Dacia an, das ist m.E. noch eine "gute Mischung" mit herkömmlichen technischen Lösungen, die Dir entgegen kommen könnten.

    Meinst du den Verbrenner Dacia oder Dacia Spring (Elektro)?

    ... noch ein Gedanke zu den Verbrauchskosten.

    Deine Gesamtfahrstrecke in der Woche wird um 300 km liegen.

    Das Fahrprofil bedeutet ständiges Anfahren und starkes Beschleunigen, d.h. hoher Verbrauch, das Rekuperieren wird man vernachlässigen können.
    Ich schätze mal, dass eine Zoe * dann um 20 kW auf 100 km braucht, im Winter auch mal locker 30 kW.
    Nach derzeitigem Stand würden die um 10 - 15 € / 100 km an einer Ladesäule kosten, im Winter aufgrund Mehrverbrauch Heizung und geringerer Reichweitenkapazität auch 20 € und mehr (man lädt normale Menge Strom rein, bekommt aber weniger Km dafür raus). Mit heimischer Wallbox kann man mit 2/3 der Kosten rechnen.


    * setze statt "Zoe" "Fahrzeuge dieser Klasse"

    Ja ich denke die Betriebskosten sind günstiger beim Elektro Auto, ist die frage ob das auch auf Dauer so ist oder ob die Elektronik (Handbremse etc) da nicht mitspielt....

    Leider nein - hier die entsprechende Passage aus dem Handbuch:

    Der Punkt zum Thema Sicherheitsgurt macht klar, dass Autohold nicht dafür konzipiert ist, das Fahrzeug in diesem Betriebszustand zu verlassen.

    Ja ich denke Autohold ist jetzt auch nicht so vertrauenswürdig, Handbremse wäre mir da lieber :)

  • der Zoe kann man ja nur den Elektro-Dacia gegenüberstellen. Und ein E-Auto wäre umwelttechnisch bei Deinem Bedarf erst recht wünschenswert.


    Weltweit hat die Industrie bislang leider nur auf Komfortmodelle hin gearbeitet und die kleinen Arbeitstiere völlig neben liegen lassen. Aber ist schon klar, mit dem Kleinzeug lässt sich nicht so gut Geld verdienen, was nicht nur satte Gewinne verspricht, sondern auch zur Finanzierung der ganzen Entwicklung nötig ist.

    ZOE R 135 Intens titanium grau, 11/2020 :) Ausstattung: so ziemlich alles außer Einparkhilfe