Beiträge von Twiker

    Leider ist hinter dem Link auf den Beitrag von Stefan im Elektroautoforum nur eine einmalige Problembeschreibung ohne Lösung und ohne Details.


    Ich kenne aber Stefan, gleichzeitig Admin des Elektroautoforums, persönlich aus TWIKE-Treffen als TWIKE-Fahrer aus der Schweiz.


    Der Beitrag von Stefan ist mehr als 6 Jahre her von seiner Zoe Ph1, die er zeitweise parallel bzw nach dem TWIKE gefahren ist. Allerdings fährt er meines Wissens schon lange auch keine Zoe mehr, so dass es fraglich ist, ob er noch näheres dazu berichten kann. Insbesondere kaum, ob das auch eine Zoe Ph2 betrifft.


    Im Übrigen würde ein freundlicher, konstruktiver Umgangston zumindest mir mehr Spaß machen zu antworten.


    Und jetzt noch einmal konstruktiv: Wenn die, zumindest für mich naheliegende Ursache, mangelndes Kältemittel, ausgeschlossen werden kann, dann kann es auch konstruktiv weiter gehen.

    Weil hier immer noch ungelöst viel geglaubt wird, mische ich mich doch einmal ein:


    Solange die Menge des Kältemittels nicht ermittelt wurde, glaube ich zB nicht an ein Softwareproblem, einfach aus Gründen der Wahrscheinlichkeit.


    Um beim Glauben zu bleiben: Ich glaube, dass aus dem Druck, der ja vom Verdichter erzeugt und laufend verändert wird, nur ein absoluter Experte, zB aus der Renault-Entwicklung der Wärmepumpe, irgendwas interpretieren kann.


    Fakt ist, dass die Wärmepumpe auch mit viel zu wenig Kältemittel zwar noch kühlt, aber nicht mehr heizt.


    Dieser eingehende Absatz hatte mich übrigens bisher vom Weiterlesen abgehalten:


    "Renault meinte dazu, bei dem Druck funktioniert die Heizung nicht. Es würde wohl Kältemittel fehlen. Der Einwand, dass die Heizung mal geht und mal nicht und der Druck immer verschieden ist, wird ignoriert."


    Wenn man es sowieso besser weiß als Renault, dann kann zumindest ich nicht in diesem Forum wirklich unterstützen.

    Weil die ursprüngliche Frage das Balancing betraf, vielleicht etwas Grundsätzliches dazu:


    LiON Batterien werden zunächst mit "maximaler" Stromstärke geladen. "Maximal" im Sinne des Minimums zwischen Fahrzeuganforderung und der Bereitstellung durch die Ladestation. Wenn die Zoe also zB 22 kW will, die Ladestation nur 11 kW kann, dann 11 kW. Oder zB 1380 W, wenn der ICCB auf 8A eingestellt ist.


    Dieses so genannte I-Loading wird beendet, sobald eine Zelle die definierte Ladeschlussspannung erreicht hat.


    Nun beginnt das so genannte U-Loading (oder auch Balancing genannt), dh die Stromstärke wird schrittweise immer weiter so reduziert, dass die Zellen unterhalb der Ladeschlussspannung bleiben.


    Je nach definierter Untergrenze der Stromstärke dauert es also länger oder kürzer. Eine kurze Dauer des Balancing ist also kein Qualitätsmerkmal, eher im Gegenteil.


    Manche Fahrzeuge haben auch eine scheinbar kurze Balancingzeit, gleichen aber nach Ladebeendigung im Ruhezustand noch stundenlang die Zellen mit geringen Stromstärken aus (zB Mercedes). Die Zoe macht dieses U-Loading nur am Stecker mit laufendem Ladevorgang. Das ist grundsätzlich sehr gut und auch einfach. Daran sollte man sich also nicht stören.


    Und noch etwas: Manche Ladestationen haben höhere Untergrenzen für die Stromstärke als die Zoe. Dann dauert das Balancing scheinbar kurz, ist aber im Sinne der Zoe noch nicht beendet.


    Viele ICCB können auch nur die eingestellte Stromstärke, beenden also das Balancing, sobald die Zoe eine geringere Stromstärke anfordert. Auch hier wird also das Balancing vorzeitig im Sinne der Zoe beendet.

    Den Druck schafft der Verdichter auch noch mit viel zu wenig Kältemittel. Aber die geringe Gasmenge verdampft dann gleich am Anfang des Verdampfers, so dass kaum bis keine Wärme/Kälte mehr erzeugt werden kann.


    Im anderen Thread wurde von Tom Highflyer geschrieben, dass die Zoe den Verdichter bei zu wenig Kältemittel auch ganz abschaltet. Das könnte zu Deiner Beobachtung passen. Dann könnte aber nach der kurzen Zeit seit der Befüllung nun auch eine Undichtigkeit vorliegen. Du weißt ja nicht, ob der Verlust vielleicht erst kurz vor der Befüllung letzten Sommer bereits zunahm.


    Ich hoffe wirklich, dass die Hersteller es bald schaffen eine Warnanzeige bei Kältemittelmangel über eine Logik zu entwickeln, und dass dies dann Standard für alle Wärmepumpen wird.

    RZ110 hat's schon geschrieben.


    Sollte seit 2017 kein Klima-WP-service gemacht worden sein, dann wäre fehlendes Kältemittel naheliegend. Ist bei der Wartung nicht mehr Standard - warum auch immer.


    Die Zoe hat 1000g. Bei uns fehlten nach 4 Jahren 200g, also rund 50g pro Jahr. Der Meister meinte aber, dass je nach Betriebsweise (und 100k in sieben Jahren ist nicht wenig) auch 100g pro Jahr verloren gehen können, auch ohne Undichtigkeit.


    Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine mich zu erinnern, dass er sagte, die Heizleistung ginge bei unter 50% verloren, Klima im Sommer ginge auch noch etwas unter 50% Füllstand.

    Danke Tom Highflyer,


    das ist zumindest eine gute Nachricht.


    Je weniger Kältemittel desto schneller und häufiger vereist halt der Verdampfer, weil ja ein immer geringerer Teil davon noch zum Verdampfen benötigt bzw genutzt wird. Ebenso muss der Scrollverdichter immer häufiger starten um den Druck wieder aufzubauen, der sich mit abnehmender Kältemittelmenge immer schneller wieder abbaut. Dieses Takten und enteisen ist auf jeden Fall eine Belastung der Komponenten. Umso besser wenn das nicht zum Tod des Verdichters führt.


    Vielleicht aber über längere Zeit?


    Beim Kauf eines Gebrauchtfahrzeugs mit nicht funktionierender Heizung/Wärmepumpe weiß man jedenfalls nicht, wie lange diese schon defekt ist bzw ob das vielleicht ein Grund für den Verkauf war.


    Ich kenne das Problem tatsächlich nicht von unserer Zoe, sondern nur von der Klimaanlage unseres eSmart. Da hatte ich im Herbst die mangelnde Kühlleistung festgestellt. Die Heizung im Winter funktioniert dort noch rein elektrisch, also keine Wärmepumpe zum kühlen und wärmen wie bei der Zoe, so dass ich die Klimaanlage erst mit dem Service dann im Frühjahr erledigen lassen habe.


    Dann der Schock beim Service, dass Späne im Kühlsystem waren und der Verdichter getauscht werden musste. Da wurde mir erklärt, dass die Klimaanlage auch im Winter automatisch zur Kühlung beim schnellen Laden aktiviert wird. Der Meister erklärte mir, dass der Defekt möglicherweise nur aufgetreten sei, weil ich ein halbes Jahr so gefahren bin. Und da hatte ich auch gefragt, warum es dann keine Warnanzeige gäbe, was mir mit dem dazu notwendigen Absaugen und Auswiegen erklärt wurde.


    Seither bin ich jedenfalls diesbezüglich vorsichtig, vielleicht bei der Zoe auch übervorsichtig.🥴

    OK, wenn's der Meister sagt, dann muss es wohl stimmen.


    Schade, dass die Zoe den fehlenden Kältemittelstand dann dem Fahrer nicht anzeigt. Wie übrigens auch bei allen anderen Fahrzeugen mit Wärmepumpe. Es wird erklärt, dass die Kältemittelmenge erst durch absaugen und auswiegen des abgesaugten Gases ermittelt werden kann. Daher gibt es keine Warnanzeige im Betrieb.


    Der Druck kann auch noch bei großer Fehlmenge erzeugt werden, aber der Verdampfer wird dann nicht mehr vollständig durchflossen, weil die geringe Gasmenge immer weiter zum Anfang des Verdampfers hin schon wieder verdampft. Das ist dann an der zunehmend schwächer werdender Wärmeleistung feststellbar. Im Sommer funktioniert die Kühlleistung noch etwas länger, also auch noch mit mehr Kältemittelverlust.


    Lasse mich gerne von besseren Informationen überzeugen.

    Ohne Überprüfung Wärmepumpe bzw des Kältemittelstandes würde ich mit der Zoe keinen Meter mehr fahren. Die Wärmepumpe kann sich auch beim Laden aktivieren, daher auch hier Vorsicht.


    Ohne bzw mit zu wenig Kältemittel in der Wärmepumpe droht ein kapitaler Schaden wenn der Scrollverdichter dadurch frisst und Späne im Heiz-/Kühlsystem verteilt. Das können 3000-5000 Euro werden.


    Das Auffüllen und Reinigen des Kältemittels kostet dagegen je nach Fehlmenge maximal etwa 300 Euro. Bei der Reinigung kann festgestellt werden, ob schon Späne im System sind. Dann ist mindestens ein Verdichter und eine aufwändige Reinigung erforderlich.

    Einen Ausfall der HV-BATTERIE und auch eine Degradierung unter 80% halte ich aufgrund meiner Erfahrung mit älteren Batterien innerhalb von 10 Jahren für sehr unwahrscheinlich.


    Die erste LiMnCo-Batterie meines TWIKE wird jetzt 17 Jahre bei rund 200.000 km.

    Die gleiche Zellchemie im Smart wird 13 Jahre bei 130.000 km.


    Am Smart ist für mich eigentlich gar keine Degradierung feststellbar und die letzte Messung gab auch noch mehr als 90% SOH.


    Allerdings halte ich von den SOH Messungen auch nicht viel. Beim 17 jährigen TWIKE ist die Reichweite im Sommer zB fast neuwertig. Bei sehr kalter Batterie im Frostbereich sind es dagegen eher nur noch 75%. Auch beim SMART würde ich nur bei wirklich sehr kalten Phasen die gemessene Degradierung auf 90% bestätigen. Bei Temperaturen über 10 Grad erkenne ich zumindest keine Reduzierung der Reichweite.


    Soll heißen: Die Degradierung spürt man stärker wenn es sehr kalt ist. Da kann man meckern oder, und so mache ich es, sich darauf einstellen und sich damit arrangieren.


    Zur LiFePo Alterung habe leider noch keine Langzeiterfahrung.


    Nur ganz wenige TWIKE-Fahrer haben unter 10-15 Jahren Probleme mit der HV-BATTERIE bekommen. Das waren typischerweise diejenigen, die auch gelegentlich komplett leer stehen geblieben sind und öfter die letzten Meter schieben mussten, also keine Rücksicht auf Batterie und Reichweite genommen haben.


    Die ersten ZOE werden nun auch über 10 Jahre. Man hört auch dort sehr wenig über Ausfälle und starke Degradierung.


    Wärmepumpen (bzw Klimaanlagen auch bei allen Verbrennern) sind ebenso wie Steuergeräte und beanspruchte Mechanik die wahren Problembären.