Sinnvoll wäre, darauf zu achten, wenigstens ab und zu auf 100% aufzuladen, damit immer wieder mal das Balancing stattfindet. RZ110 hat es oben sehr gut beschrieben. Solange man die Batterie nicht weit herunterfährt (also zB nicht unter 20%) spielt eine lange Zeit ohne Balancing keine große Rolle, weil sich die Zellen immer noch im grünen Bereich bewegen.
Lange Zeit aber ohne Balancing und dann die Batterie annähernd leer zu fahren, birgt zB das Risiko, dass insbesondere die guten Zellen die untere Ladeschlussspannung plötzlich viel früher erreichen.
Vom eSmart kenne ich Berichte, dass dann plötzlich die Restreichweite von zB 20% schlagartig auf 0% abfällt. Von der Zoe habe ich diesen plötzlichen Reichweitenabfall zwar noch nicht gehört, aber beim eSmart wird das manchmal sogar als Batterietest gemacht, also das absichtliche herunterfahren unter 5%. Geht die Reichweite weiter linear zurück, dann ist das ein gutes Zeichen. Plötzlicher bzw stärkerer Reichweitenabfall am Ende deutet dagegen auf schlechte Zellen hin. Ob das beim BMS der Zoe ähnlich feststellbar ist, weiß ich leider nicht. Wir fahren unsere Zoe selten unter 20% und in diesen seltenen Fällen ging die Reichweite immer unauffällig linear zurück.
Ich will Euch nicht mit Details zum TWIKE auf den Wecker fallen, aber dort sind die Steuerungsmöglichkeiten auf tiefer Ebene offen konfigurierbar. Übertragen auf die Zoe müsste man das BMS entsprechend konfigurieren.
Beim TWIKE wird eine beliebige Ladeobergrenze mit Balancing durch eine (in Grenzen) veränderbare Ladeschlussspannung ermöglicht. Diese ist nicht in Prozent und auch nicht pro Zelle, sondern nur als Spannungssumme festlegbar.
Maximal sind 402 V einstellbar, bei 96 Zellen je Reihe, also knapp 4,2 Volt je Zelle.
Minimal und tiefste Entladungsuntergrenze sind 280 V möglich, also rund 2,9 V je Zelle.
Maximaler Lade-/Entladehub sind also rund 122V bzw 1,3 V je Zelle.
Standard der Ladeschlussspannung ist 390 V, also gut 4 Volt je Zelle. Das entspricht rund 90% des möglichen Ladehubs. Das könnte etwa den 100% bei der Zoe entsprechen, zumindest bei neuer Batterie. Im Laufe der Alterung kann ja bei der Zoe die Obergrenze auch erhöht werden, so dass die rund 56 kWh Brutto zunehmend genutzt werden.
Für meinen täglichen TWIKE Betrieb habe ich 380V eingestellt, also 3,95 V je Zelle. Das sind zwar etwas mehr als 80% des Ladehubs, aber da die oberen Volt mehr Energie beinhalten, eher weniger als 80%.
Sobald die erste Zelle 3,95 V erreicht beginnt bei dieser Einstellung das Balancing bzw U-Loading.
Wenn ihr bei der Zoe jedoch den Ladevorgang zB bei 80% nur abbrecht, dann erfolgt kein Balancing.